Ich sage DANKE – vergelt‘s Gott – und wage einen Ausblick

Der Pfingstsamstag 2025, der Tag meiner Priesterweihe im Hohen Dom zu Trier, war ein Höhepunkt meines geistliches Leben. Und es waren unvergessliche Stunden für mich. Als ich an diesem Morgen vom Gästehaus der Josefsschwestern zum Dom ging, wusste ich: Du gehst da jetzt nicht alleine hin. Ich fühlte mich getragen von Anteilnahme und Gebet – aus meiner kleinen Familie, Freunden, Bekannten und von Ihnen, die sie sich auch auf den Weg nach Trier gemacht oder Zuhause an mich gedacht haben.
Die Liturgie der Weihe war überwältigend. Ein ganz besonderer Moment war für mich die Handauflegung. Als der Bischof in feierlicher Stille seine Hände auf meinen Kopf auflegte, durchströmte mich so etwas wie ein innerer Friede. Danach traten einer nach dem anderen die anwesenden Priester des Bistums hinzu. In diesen Augenblicken wurde mir bewusst: Ich werde aufgenommen in eine Gemeinschaft von Brüdern – getragen von ihrem Gebet, verbunden im selben Auftrag, im selben Vertrauen auf Christus.
Nach dem feierlichen Gottesdienst war ich erfüllt – aber auch ergriffen. Die vielen Umarmungen, Glückwünsche, segensreichen Worte... Ich konnte kaum in Worte fassen, was in mir vorging. Sie waren ein Spiegelbild der vielfältigen Verbindungen mit mir. In diesen bewegenden Minuten haben Sie mir gezeigt: Dieser Weg ist nicht nur meiner – er ist ein Weg, auf dem Gott durch viele Herzen wirkt.
Zwei Tage später durfte ich meine Primiz feiern. Sie war in St. Franziskus. Es war mir ein großes Anliegen, dort meine erste Heilige Messe zu feiern, weil ihr Kirchenpatron gleichzeitig der Begründer der großen franziskanischen Gemeinschaft ist, deren Weltorden ich angehöre. Es war bewegend, dort nun am Altar zu stehen – nicht mehr als Diakon, sondern als Priester. Überwältigt hat mich auch hier die große Anteilnahme. Ich kann mich nicht erinnern, die Kirche so voll besetzt gesehen zu haben.
An dieser Stelle auch ein ganz herzliches Dankeschön für den Kelch und die Hostienschale, über die ich mich sehr gefreut habe.
In meiner Vorstellung als Diakon habe ich damals Claudia Hofrichter zitiert: Ich träume von einer Kirche, die „offen ist für alle Menschen, die ihnen zuhört, die eine Sprache spricht, die die Menschen verstehen […]die die Menschen ernst nimmt mit ihren Sehnsüchten und Wünschen, die mit Gott rechnet mitten im Alltag, und stets unterwegs ist mit ihm.“
Diesen Traum träume ich noch immer und möchte ihn ergänzen um einen Gedanken in Anlehnung an den Theologen Gotthard Fuchs: Christsein ist eine ständige Pilgerwanderung. Durch Wüsten und Passagen voller Irritationen und Entdeckungen. Christsein ist demnach nie fertig. Vielmehr bleibt ein heftiges Begehren nach dem der fehlt – nämlich der vorausgegangene Jesus.
Bleiben wir gemeinsam Pilger der Hoffnung –